Yoga zu Hause üben: 5 Tipps

Von Kristin Rübesamen

Yoga ist eine Technik für Körper und Seele. Du kannst nicht nur Muskeln aufbauen, deine Beweglichkeit verbessern und Verspannungen, Haltungsschäden und Rückenschmerzen vorbeugen, sondern auch Stress abbauen, innerlich zur Ruhe kommen und neue Energie tanken. Und das Beste: Das alles kannst du mit regelmäßigen Yoga-Übungen zu Hause erreichen – ganz alleine, nur mit einer Matte als Ausrüstung, ohne dein Zuhause zu verlassen!

Regelmäßig zu Hause Yoga zu üben ist viel einfacher, als du denkst. Probier es einfach aus. Das Wichtigste dabei: Mach dir keinen Druck! Ein paar Minuten pro Tag reichen anfangs völlig aus. Gerade, wenn du Yoga-Anfänger:in bist, wirst du die positive Wirkung von deiner häuslichen Yoga-Praxis sehr schnell spüren – und dann Lust auf mehr haben. 

Hier unsere besten Tipps, wie du eine regelmäßige Home-Yoga-Praxis bei dir Zuhause etablieren kannst.

1. Finde deine persönliche Motivation, um Yoga zu Hause zu praktizieren

Yoga hat nicht nur alle Benefits, die sportliche Betätigung allgemein mit sich bringt, sondern stimuliert auch deinen Parasympathikus. Der ist Teil des vegetativen Nervensystems und zuständig für alle regenerativen Prozesse. Wenn du also das Gefühl hast nie wirklich bei dir zu sein, immer auf dem Sprung, in Alarmbereitschaft zu leben, dann kannst du mit Yoga die Gegenmaschinerie im Körper anwerfen – und Prozesse stimulieren, die dein Herz stärken, die Verdauung harmonisieren und den Geist beruhigen. Toller Nebeneffekt: Yoga hilft dir dabei, bewusster zu werden und ein Gespür dafür zu entwickeln, was dir guttut und was du in diesem Moment brauchst. 

Es gibt also sehr viele gute Gründe dafür, Yoga zu Hause zu üben. Welcher dieser Gründe ist derjenige, der dir am wichtigsten ist? Was willst du mit deiner Yoga-Praxis zu Hause erreichen?

  • Willst du Bewegung, Kraft und Freude in dein Leben bringen,
  • deine Grenzen erweitern, Neues ausprobieren, andere Seiten an dir entdecken,
  • endlich mal zur Ruhe kommen, tief entspannen und kurz mal an nichts denken,
  • oder dir Zeit nehmen, um dir klar zu werden, worum es in deinem Leben gehen soll?

Finde heraus, weshalb DU Yoga üben willst. Denn je klarer du deine Ziele vor Augen hast, umso motivierter wirst du dich auf deine Matte stellen und umso besser stehen die Chancen, dass du deine Ziele erreichst.

2. Lege fest, wann und wo du Yoga üben willst

Wo ist der perfekte Ort für meine Yoga-Übungen zu Hause?

Vielleicht besitzt du einen lichtdurchfluteten Pavillon mit Fußbodenheizung, federndem Holzparkett und Blick aufs Meer. Dann gratulieren wir herzlich. Alle anderen (uns eingeschlossen) tun gut daran, eine kleine Ecke in der Wohnung als Übungsecke zu deklarieren. Ein winziger „Marker”, ein Signal in Form eines Teelichts, ein paar Blümchen, einer Postkarte aus Rosenheim, egal, was es für dich ist und diese zwei Quadratmeter zu einem besonderen Raum machen, und fertig ist dein kleines Studio.


Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du dein zu Hause in ein Yoga-Studio verwandelst: Wir haben Tipps, wie du dir einen Home-Yoga-Platz einrichtest.


Wann ist die perfekte Zeit, um zu Hause Yoga zu üben?

Morgens. Mittags. Abends. Die perfekte Zeit um Yoga zu üben, ist unterschiedlich: Lege fest, wann es dir passt, wann du üben wirst. Lüge dir nicht in die Tasche. Wenn du morgens in letzter Sekunde mit einem Kaffee in der Hand zum Bus rennst, übe lieber abends. Wenn du abends gerne zur Cocktailstunde mit Kolleg:innen gehst, übe morgens. Es gibt gute Gründe für jeden Zeitpunkt am Tag, und wir haben eine Menge Angebote für morgens und abends (und auch zwischendurch).

In diesem Video gibt Kerstin Linnartz dir Tipps, wie es ganz leicht ist eine regelmäßige Yoga-Praxis aufzubauen:

[[yogavideo https://www.yogaeasy.de/videos/kerstin-linnartz-yoga-interview]]

3. Beginne mit einfachen Asanas und steigere dich langsam

Home-Yoga Challenge

Bleibe bei den Haltungen und Sequenzen, die du so üben kannst, dass sie dir Freude bereiten. Es sind nur drei Haltungen, in denen du gut atmen kannst? Dann machst du diese drei und lässt die anderen bleiben. Wiederholung und Regelmäßigkeit sind völlig unterschätzt, gerade in einem hektischen Leben.

Du wirst sehen: Der Moment, in dem du dich sicher und gut fühlst, wird schneller kommen, als du denkst, und dann (erst dann!) ist der Zeitpunkt da, eine weitere Asana in Angriff zu nehmen.

Beispiele für Basic-Asanas sind Plank (auch „schiefe Ebene“ oder „Brettstellung” genannt), Katze-Kuh im Vierfüßlerstand, ein Ausfallschritt mit dem hinteren Knie am Boden und vor allem unsere geliebte Haltung des Kindes (Balasana).

Der herabschauende Hund dagegen ist weniger einfach als gedacht. Warte ein bisschen, bis Arme und Beine kräftiger sind, bevor du damit anfängst.

Wenn du dir nicht sicher bist, welcher Stil dir gefallen könnte, haben wir einen Yogastil-Test für dich, mit dem du es herausfinden kannst. Außerdem kannst du auch testen, welche YogaEasy-Lehrenden gut zu deinen Ansprüchen passen.

4. Übe zu Hause mit Yoga-Videos

Wenn du keine Freude daran hast, einzelne Asanas zu üben, kannst du natürlich Videos für dein Home Yoga nutzen.

Tipp: Schaue dir das Video deiner Wahl nach Möglichkeit erst einmal an. Übe dann beim nächsten Durchlauf ganz entspannt mit, soweit du mitkommst. Je häufiger du das Video als Anleitung für deine Yoga-Praxis nutzt, desto schneller wirst du den Anweisungen allein übers Zuhören folgen und manches vielleicht schon ganz selbstverständlich und mühelos ausführen können.


Du suchst Yoga-Videos für zu Hause? Mach mit bei unserer Home-Yoga-Challenge!


Falls du bestimmte Übungen nicht gleich „verstehst”: Es kann sein, dass dir einzelne Asanas aus unterschiedlichsten Gründen anfangs schwer fallen. Dann kannst du die Haltung nach dem Video noch mal einzeln üben – und dir gegebenenfalls in unseren Asana Clips genauer ansehen, wie sie ausgeführt wird. Eventuell hilft es schon, wenn du das Üben leicht abwandelst, zum Beispiel öfter atmest als angegeben, die Beine etwas mehr anbeugst, als der oder die Lehrer:in es vormacht, oder in deinem Tempo übst.

5. Sicher Yoga zu Hause üben

Bedenke, dass auch die besten Online-Videos eine:n Yogalehrer:in nicht ersetzen. Gönne dir deswegen nach Möglichkeit immer wieder Unterricht im Yogastudio. Nur so können erfahrene Lehrende korrigierend eingreifen, falls sich in deine Yoga-Praxis Fehlhaltungen einschleichen. Falsche Bewegungsmuster sollen sich nicht verfestigen – denn wenn sie nicht entdeckt werden, können sie langfristig schaden.

Ist das Üben ohne anwesende Lehrende nicht gefährlich?

Nein, wenn du Folgendes beachtest: Gehe niemals über die natürlichen Begrenzungen deines Körpers hinaus. Übe jede Asana hinsichtlich Intensität und Dauer unbedingt so, dass du und dein Körper sich wohlfühlen. Stelle dich Herausforderungen – aber überfordere dich nicht. Sobald du Schmerz in einer Asana empfindest, gehe unbedingt aus der Position heraus.

Nach der Yogapraxis kannst du immer einen kleinen Check machen: Fühlst du dich ausgepowert und voller Energie? Fühlst du dich entspannt oder verspannt? Fühlt sich dein Körper besser an als vor dem Yoga oder hast du irgendwo Schmerzen? Wenn du ruhig und voller Energie bist und dein Körper sich einfach toll anfühlt, dann gratulieren wir. Du bist du nicht über deine Grenzen gegangen. Falls du eher verspannt bist und es hier und dort zwickt, verzage nicht, sondern achte bei der nächsten Yoga-Session zu Hause noch mehr auf die Signale deines Körpers und spüre in dich hinein, was du gerade wirklich brauchst.

Viel Spaß auf deiner heimischen Yoga-Matte!

Kristin Rübesamen
Kristin Rübesamen

Kristin Rübesamen ist zertifizierte Jivamukti- und Om-Yoga-Lehrerin. Sie hat über ein Jahrzehnt in New York und London gelebt und ihre Ausbildungen noch bei Sharon Gannon und David Life (Jivamukti) und Cyndi Lee (Om Yoga) persönlich gemacht. Als Yoga-Aktivistin, Chefredakteurin von YogaEasy und Yogalehrerin unterrichtet sie seit fast 20 Jahren einen sehr konzentrierten, gleichwohl herausfordernden Stil. Sie ist Autorin von „Alle sind erleuchtet” und „Das Yoga-ABC” .

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