3 Wege zum Glück: Auf geht's!

Von Kristin Rübesamen

Neues Jahr, neues Glück. Horoskope sind so 2022. Wir vertrauen lieber auf uns selbst. Hier drei Tipps, wie du dir Glück für das ganze Jahr sicherst. Nichts schlimmer als falsche Bescheidenheit. Let's go!

1. Social Fitness

Wir sind umso glücklicher, je besser unsere Beziehungen sind. Um deine physische, emotionale und mentale Gesundheit zu stärken, musst du dich also um dein soziales Leben kümmern. Es geht nicht nur um die Freunde, die du anrufst, wenn du mit gebrochener Hüfte auf dem Sofa liegst, 5.000 Euro brauchst oder deine Mutter im Sterben liegt. Von der Sorte hat man höchstens zwei. Es geht um lebenslange Freundschaften, die – wenn wir nicht aufpassen – schneller versiegen als man annehmen würde.

Überlass es nicht dem Zufall. Anstatt vage Verabredungen zu treffen („Lass uns bald was zusammen machen.“), mach es konkret („nächsten Donnerstag“). Anstatt am Arbeitsplatz deinen Salat alleine zu essen und nebenbei die Kleinanzeigen zu studieren, schnapp dir eine Kollegin und geht eine Runde um den Block. Anstatt dich hinter deinem Handy zu verstecken, wenn du irgendwo warten musst, sprich eine fremde Person an und führe ein kurzes Gespräch. Anstatt routiniert mit einer Notlüge abzusagen, sage für die nächsten drei Monate einfach „JA“ zu allem, was kommt. Was auch immer herauskommt, es ist besser, als von vornherein zu wissen, dass es sich nicht lohnt. Was heißt das schon? Stell dir vor, jemand trifft sich nur mit dir, weil es sich lohnt. 


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2. Beständigkeit

Nicht nur Muskeln und Knochenmasse müssen wir aufbauen, auch brachliegende Beziehungen werden nur dann besser, wenn wir am Ball bleiben und kontinuierlich etwas für sie tun. Handeln statt zweifeln. Wir alle wissen, wie wir uns fühlen, wenn wir zu viel grübeln. Versteh mich nicht falsch, viele Probleme sind verzwickt (was mich betrifft, ich denke sehr gerne nach – und muss es auch tun, bis ich etwas verstehe). Aber ich spüre genau: Es ist eine Gratwanderung zwischen Denken und Grübeln. Wer zu viel zweifelt und zaudert, verpasst sein Leben. Wer dagegen ständig busy ist, gerät schnell in den Verdacht, vor wichtigen Fragen wegzulaufen. Ganz übel ist die Kombination aus beidem. Sich vor entscheidenden Aufgaben drücken und sich damit zu entschuldigen, man sei zu beschäftigt. 

Also, handeln ja, aber wie? Fragen wir Patanjali, der eine Gebrauchsanweisung dafür geschrieben hat. Er würde uns auf das 2. Kapitel seiner Yogasutra verweisen, den Sadhana Pada, sprich: Übungsweg. Nur weil wir regelmäßig üben, sind wir aber hinterher noch nicht glücklicher, mahnt er an. Nur wenn wir, während wir üben, uns in dieses Handeln vertiefen, ohne uns immerzu mit dem Nutzen der Handlung zu beschäftigen, haben wir eine reelle Chance. Zwischen übereifrigem Tun (Tapas) und gelassener Hingabe (Ishvarapranidhana) sorgt unsere Vernunft (Svadhyaya) für Gleichgewicht. 


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3. Rituale

Am besten schaffst du neue Rituale, wenn du sie fest in deine Struktur einbindest, also an eine feste Gewohnheit anhängst. Finde einen schönen Namen für dein neues Ritual und taufe es entsprechend. „Mein Museumsdonnerstag“, „Dreimal um den Block mit X“ , „Unkraut mit Chai“, egal, was du tun musst oder mit wem, mach ein kleines Ritual daraus. Vielleicht gehst du mit deiner betagten Tante zur einer bestimmten schönen Bank, und diese Bank steht in Wahrheit für die Unterhaltung, die ihr auf dem Weg dorthin führt, so beschwerlich die vom Arzt verordnete Bewegung für sie auch sein mag. Wir hatten eine solche Bank in der Familie, und auf dem Weg dorthin kamen wir stets an einer hässlichen teuren Villa vorbei und malten uns aus, wie es wäre, in jenes Haus einzubrechen. Jedes Mal. Mein Vater (über 90) und ich. Oder diese vergnügte Dame im Nachtzug nach Rom zuletzt. Sie kämmte sich ausführlich die Haare, erzählte von ihrer Zeit als Schiffsstewardess und packte dann eine Flasche Sekt aus, „das mache ich immer so”. Der Zugbegleiter brachte drei Pappbecher (einen für sich) und wir stießen gemeinsam auf das schöne Leben an. Ich kann mir die nächste Reise im Liegewagen eigentlich nicht ohne sie vorstellen. 

Kristin Rübesamen
Kristin Rübesamen

Kristin Rübesamen ist zertifizierte Jivamukti- und Om-Yoga-Lehrerin. Sie hat über ein Jahrzehnt in New York und London gelebt und ihre Ausbildungen noch bei Sharon Gannon und David Life (Jivamukti) und Cyndi Lee (Om Yoga) persönlich gemacht. Als Yoga-Aktivistin, Chefredakteurin von YogaEasy und Yogalehrerin unterrichtet sie seit fast 20 Jahren einen sehr konzentrierten, gleichwohl herausfordernden Stil. Sie ist Autorin von „Alle sind erleuchtet” und „Das Yoga-ABC” .

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